Die Kirche von Wullersdorf
Pfarrkirche hl. Georg, Wullersdorf, Bezirk Hollabrunn. Ansicht vom Marktplatz.
Auf der Anhöhe im Osten des Marktes dominierend gelegen. Mächtige, basilikale Emporenkirche mit im 19. Jahrhundert zur Doppelturmfassade ausgebauter Giebelfront. Von ehemaliger, wehrhafter Kirchhofmauer umgeben. Mutterpfarre des mittleren Weinviertels.
© Harald Hartmann, September 2007
Pfarrkirche hl. Georg, Wullersdorf, Bezirk Hollabrunn
Weiträumiger Saalraum mit Emporenabseiten und eingezogener Chor mit einheitlicher Gesamtgliederung durch geschichtete Pilaster und umlaufendes Gebälk. (Quelle: Dehio Niederösterreich)
© Harald Hartmann, September 2007
Die Pfarre Wullersdorf bei Hollabrunn wurde dem Stift Melk von Leopold III., dem Heiligen, im Jahre 1108 geschenkt. Der kleine Ort wird von einer großen barocken Kirche mit zwei Türmen überragt. Der Baumeister war kein geringerer als Jakob Prandtauer, der auch den weltberühmten Barockbau des Stiftes Melk ausführte.
Wieso gerade Wullersdorf eine so große Pfarrkirche hat, erzählte ein Benediktinerpater des nahe gelegenen Klosters von Maria-Roggendorf: Seit dem 15. Jahrhundert wird hier ein Marienbild verehrt. Die Pfarre von Roggendorf, den Zusatz „Maria“ trägt der Ort erst seit 1971, war seit je her eine Filialpfarre der Benediktinerabtei Göttweig in der Wachau. Im Jahr 1695 baute das Stift Göttweig die Kirche von Roggendorf in ihrer heutigen Form.
Das war nun dem auf Repräsentation bedachten Abt von Melk, Berthold Dietmayer ein Dorn im Auge. Er, dem wir das Barockjuwel des Stiftes Melk an der Donau verdenken, beauftragte seinen Baumeister, in Wullersdorf zur Ehre Gottes eine noch größere und schönere Kirche zu bauen, als die von Roggendorf. So wurde 1733 ein Kirchenbau vollendet, der die nur drei Kilometer entfernte Roggendorfer Kirche in seinen Schatten stellt.
Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.
Blick vom Zisterzienserinnenkloster Marienfeld auf Maria-Roggendorf
© Harald Hartmann, September 2007
Brunnen vor der Kirche Maria-Roggendorf mit dem Wappen des Stifts Göttweig
© Harald Hartmann, September 2007
Quelle: Feldforschung Harald Hartmann, September 2007.
Erzähler: Benediktinerpater
Erzählort: Sonnenblumenfeld bei Wullersdorf