DAS BLUTIGE KIRCHWEIHFEST IN ALTLICHTENWARTH
Als die Schweden in der Gegend um Poysdorf waren, kamen sie auch mordend und sengend nach Altlichtenwarth. Die Bevölkerung war in die Erdställe geflüchtet und kam erst wieder aus ihren Verstecken hervor, als sie sich sicher und unbeobachtet fühlte. So feierte sie voll Freude - es war gerade der vierte Sonntag nach Ostern - ihr Kirchweihfest. Der Feind war aber noch nicht weit fortgezogen und konnte den Glockenklang der Altlichtenwarter Kirche noch hören.
Eilends kehrten die Krieger in den Ort zurück und richteten ein derartiges Blutbad in der Bevölkerung an, dass das Blut in Bächen über die Kirchenschwelle herunterrann.
Über viele Generationen blieb dieses schreckliche Ereignis bei der
Bevölkerung von Altlichtenwarth in lebendiger Erinnerung.
Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000, S. 216