DIE PESTSÄULE IN SIERNDORF
Die Pestsäule bei Sierndorf.
© Harald
Hartmann, November 2008
Vor mehr als 200 Jahren forderte die Pest auch in unserer Heimat schreckliche Opfer. Besonders arg wütete die Seuche in Sierndorf, wo der Toten so viele waren, daß die Überlebenden nicht Rat wußten, wie und wo sie die Opfer am raschesten beerdigen sollten. Um die Seuche zum Erlöschen zu bringen, legten die Sierndorfer den Pestfriedhof außerhalb des Ortes an, dort, wo die Straße nach Unter-Hautzental abzweigt. Später errichteten sie daselbst eine Säule, die den Wanderer erinnert, für das Seelenheil der Verstorbenen zu beten. Heute steckt die Säule schon sehr tief im Boden; ist sie dereinst ganz eingesunken, wird - so erzählt die Sage - wieder ein großes Völkersterben anheben; doch auch dann, wenn man versuchte, die Säule zu heben.
(Frau Madler, Stockerau.)
Quelle: Carl Calliano, Der niederösterreichische Sagenschatz, Bd. V, Wien 1936
Darstellung des Pestheiligen Rochus mit Hund auf der Pestsäule bei Sierndorf.
© Harald
Hartmann, November 2008