DIE MÖNCHSSCHLUCHT BEI STRANZENDORF
In der Nähe des Ortes Stranzendorf gibt es einen Hohlweg, der als Mönchsschlucht bekannt ist. An dieser Stelle, erzählen die Alten, stand einst ein Kloster, das im Erdboden versunken ist. Seither ist an manchen Tagen ein Knistern und Prasseln zu hören.
Eines Tages ackerte ein Bauer oberhalb der Schlucht, als wieder Geräusche aus dem Untergrund zu hören waren. Er meinte da unten Klänge zu hören, wie sie aus einer Küche stammen könnten. Sogleich hielt er inne und rief hinunter: "Na, tuat's Fleck'n boacha? Mocht's fia mi a oane!"
Als er am nächsten Tag wieder auf das Feld ging, staunte er nicht
wenig: auf seinem Pflug lag ein noch warmer, frisch gebackener Fleck.
Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000, S. 86