DIE ZELLERNDORFER KlRCHE
ZELLERNDORFER KlRCHE © Harald Hartmann
Zellerndorf Pfarrkirche Hll. Philipp und Jakob mit dem gotischen Karner und umgebenden Friedhof
© Harald Hartmann, 24. März 2006

Als die Zellerndorfer beschlossen hatten, eine Kirche zu bauen, suchten sie nach einem geeigneten Platz. Bald waren sie einig, dass das Gotteshaus mitten im Ort stehen sollte. So brachten sie zunächst eine große Menge an Steinen herbei, um dann damit ein festes Mauerwerk zu errichten.

Doch kaum hatten sie aus den schweren Quadern die Grundmauer errichtet und einige Scharen aufgesetzt, so dass der Grundriss gut zu erkennen war, da wunderten sie sich am nächsten Morgen: Auf einer Anhöhe außerhalb des Ortes entdeckten sie denselben Grundriss mit denselben Mauern wie im Ortsinneren. Sie erkannten das Ebenbild jener Kirche, die sie im Ort errichtet hatten. Nur ward bei diesem Mauerwerk, das über Nacht aus dem Nichts entstanden war, kein einziger Arbeiter je gesehen worden. Einige meinten, dass hier nur Engel am Werk gewesen sein könnten und sahen darin einen Fingerzeig Gottes. Sie rissen ihr begonnenes Werk ab und vollendeten jenen Bau außerhalb des Ortes, der auf so geheimnisvolle Weise entstanden war.

Hier steht die Kirche mit dem Karner heute noch und blickt weit ins Land. Die Niederung hingegen wurde im Lauf der Jahrhunderte immer wieder von der Pulkau überschwemmt.

ZELLERNDORFER KlRCHE © Harald Hartmann

Zellerndorf Pfarrkirche Hll. Philipp und Jakob mit dem Karner und umgebenden Friedhof
© Harald Hartmann, 24. März 2006

Quelle: Das Weinviertel in seinen Sagen, Thomas Hofmann, Weitra 2000, S. 54