13. Teufelssagen.
1. Teufelswerk und Teufelsabwehr.
c) Götzen.
55. An die alte Heidenzeit erinnern am Traunsee zwei aus Felsengestein gebildete Götzengestalten. Der eine Götze befindet sich auf der Teufelskanzel am niederen Sonnstein. Der andere, eine weibliche Figur mit einem Kinde am Arm, am Scharteneck. Auf dem Sonnstein wurde ein Götze verehrt, als aber nach Bekehrung des Landes die Christen das Götzenbild in den Traunsee hinabstürzten, fuhr ihm der Teufel mit solcher Wut nach, daß er eine tiefe Kluft aufriß, den Teufelsgraben.
*56. Nach einer anderen Erzählung war einst an der Stelle des Kirchleins am Johannisberg in Traunkirchen ein heidnischer Tempel. Als die christlichen Bekehrer nach Traunkirchen kamen, flüchtete der Götze Bal auf den Balstein und von hier auf den Sonnstein. Als er aber auch von hier vertrieben wurde, stürzte er sich in den See und riß dabei den Teufelsgraben in den Berg.
57. Auf einer bewaldeten Anhöhe bei Schöneben, eine halbe Stunde von Liebenau, befindet sich der ganz verfallene Teufelsbrunnen. Als sich die Bewohner der Gegend zum Christentum bekehrten, warfen sie ihre heidnischen Götzenbilder in diesen Brunnen. Alle Leute aber, die zufällig von dem Wasser des Brunnens tranken, wurden vom Teufel besessen, deshalb wurde der Brunnen zugeschüttet, der Namen Teufelsbrunnen blieb ihm aber fortan.
Quelle: Oberösterreichisches
Sagenbuch, Hg von Dr. Albert Depiny, Linz 1932, S. 234
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, März 2006.
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