II. Wundersame Geschichten.
2. Von heiligen und unheiligen Personen.
3. Schutzengel.
223. Ein Mann ging bei Königswiesen in der Nacht Kirschen stehlen. Als er schon auf dem Baume war, hörte er auf dem Schützenhofer Kobel wunderschön singen und ging den Stimmen nach. Wie er aber dort war, vernahm er das Singen von einem anderen Kobel. Er wandte sich hin, jetzt klang es wieder anderswoher. Das ging so fort, bis der Mann erkannte, daß es nicht mit rechten Dingen zuging. Nachdenklich ging er heim. Das Singen war von den Schutzengeln gekommen, die ihn vom Stehlen abhielten.
224. Ein Bauernweib hatte in der Kirche in St. Georgen am Wald andächtig in der Segenandacht gebetet und ging heim. Als sie durch ein Holz ging, war es ihr, als ob Engel ihr zu beiden Seiten wären. Mitten auf dem Weg lag eine große Schlange. Die Frau lief was sie konnte und kam glücklich nach Hause. Die Engel hatten sie beschützt.
Quelle: Oberösterreichisches
Sagenbuch, Hg von Dr. Albert Depiny, Linz 1932, S. 351 - 352
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Norbert Steinwendner, Mai 2006.
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