GRÜNDUNG VON KLOSTER UND SPITAL DER ELISABETHINEN
Das hochadelige Fräulein Ernestina Innocentia von Sternegg lebte Jahre hindurch im friedlichen Kloster der Elisabethinen zu Wien und fand am Ordensleben solchen Gefallen, daß sie 1742 selber den Habit begehrte. Bevor sie jedoch die feierliche Profeß ablegte, gedachte sie, dem Herrn ein wohlgefälliges Opfer darzubringen und ihr ansehnliches Eigenvermögen zur Stiftung eines neuen Elisabethinenklosters zu widmen.
Über die Wahl des Ortes war sie sich indes lange nicht klar und schwankte zwischen Brunn, Linz und Ofen. Schließlich überließ sie die Entscheidung einer höheren Macht. Sie schrieb die Namen dieser drei Städte auf je einen Zettel, mischte die drei Papiere mit verbundenen Augen in einer Schale und griff dann einen Zettel heraus. Da auf diese Art dreimal hintereinander das Blatt mit dem Namen der Stadt Linz in ihre Hand kam, betrachtete sie dies als Wink der Vorsehung und schritt auch sogleich an den Bau des heutigen Klosters der Elisabethinen in Linz.
Quelle: Pillwein Benedikt, Beschreibung der Provincialhauptstadt
Linz. Linz, 1824., S. 186
aus: Hans Commenda, Sagen in und um Linz, in:
Oberösterreichische Heimatblätter, Jahrgang 21, 1967, Heft 3/4,
S. 27 - 74.