Siebenbrünnlein am Laudachsee
Laudachsee
© Dr. Peter Anderwald, 2005
Nach alter Überlieferung hatte hier ein herrschsüchtiger und grausamer König sein Jagdrevier. Im nahen Jagdschloß wohnten seine sieben Söhne, die er abgöttisch liebte.
Eines Tages fand der König an dieser Stelle eine alte Frau.
Sie war am Traunstein abgestürzt, hatte sich bis hierher geschleppt und bat den König nun um seine Hilfe. Dieser duldete in seinem Revier keine Menschen, erstürzte sich auf die alte Frau und wollte sie mit dem Hirschfänger töten. Da erbebte plötzlich die Erde und ein furchtbarer Fluch drang aus dem Munde der Frau.
Mit Entsetzen erkannte der König, daß es die Hexe Kranawitha war, die in den Bergen des Salzkammergutes wohnte und sich als alte Frau verkleidet hatte.
Siebenbrünnlein am Laudachsee
© Dr. Peter Anderwald, 2005
Siebenmal schlug die Hexe mit einem mächtigen Stock in die Felsen und bei jedem Schlag schoß ein Brünnlein hervor. Mit höhnischem Grinsen verschwand dann die Hexe im Berg.
Schlimmstes ahnend eilte der König zu seinem Jagdschloß, zu seinen sieben Söhnen, doch das Schloß war leer, die Hexe hatte seine Kinder als Strafe für die Mordgier des Königs in sieben Brünnlein verzaubert.
Der König stieg hinauf in die Felsen des Traunsteins, das Jagdschloß verfiel und noch heute hört man ihn, so behaupten die Gamsjäger, in stürmischen Nächten weinen und wehklagen.
Die sieben Söhne aber warten heute noch als sieben Brünnlein auf ihre Erlösung.
H.L.
Laudachsee mit Katzenstein
© Dr. Peter Anderwald, 2005
Quelle: Email-Zusendung, Dr. Peter Anderwald, 11. Dezember 2005; Textquelle Sage: Hinweistafel beim Siebenbr[nnlein am Laudachsee.