DIE VIER SAGEN ÜBER NUßDORF AM GESTADE DES GROßEN UND SCHÖNEN ATTERSEES

Der Ort soll seinen Namen von den vielen Nußbäumen herleiten, welche einst da gestanden sind. Einer anderen Sage gemäß bestand hier in uralter Zeit ein Nonnenkloster, in der Folge nach Traunkirchen übersetzt. Wirklich hat ein Theil des Haferfeldes nahe beim Dorfe noch den Namen Gmåuret, woraus man öfters Mauertrümmer grub.

Der Ort soll einst auch viele Privilegien, und ein einziges Gericht gehabt haben. Noch heißt ein hiesiges Bauerngütchen das Nachrichtergütl. Von den Privilegien nennt man besonders den Weinhandel, und auf diesen scheinen auch die vorhandenen ansehlichen Keller zu deuten, welche sich die Bauern der Gegend sonst nicht zu graben pflegen. Auch habe das Dorf einst nur aus 4 Bauerngütern bestanden, welche noch vorzugsweise den Namen Höfe haben. Der Koller-, Mittermayer- Niedermayer- und Seitelhof.


Quelle: Erzählungen und Volkssagen aus den Tagen der Vorzeit von dem Erzherzogthume ob der Enns, Ein Unterhaltungsbuch für Jedermann, Linz 1834, Faksimile Druck, Linz 1991, Seite 83