Der Abwaschl
Überall bekannt in unseren Bergen ist der "Abwaschl",
ein polternder Geist, der nach dem Almabtrieb in die verlassenen Almhütten
einzieht. Dort putzt und reibt er ununterbrochen alles Geschirr, alle
Kessel und Pfannen. Dabei vollführt er einen solchen Lärm, daß
die Vorübergehenden erschreckt weitereilen, zumal der
Abwaschl recht zotige Lieder dazu singt. Manchmal kommt er auch dann,
wenn eine Sennerin ohne Erlaubnis ihres Brotherrn zum "Winkeltanz"
ins Tal hinuntersteigt oder sich mit ihrem Burschen trifft, und durchlöchert
das ganze Geschirr.
Quelle: Karl Adrian, Alte Sagen aus dem Salzburger
Land, Salzburg 1948, S. 94, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg,
München 1993, S. 238.