DER BAUERNKNECHT UND DAS BERGMÄNNLEIN
Zu einem Bauersknechte am Untersberge kam im Jahre 1847, zu welcher Zeit auch der dürre Birnbaum auf dem Walserfelde wieder zu grünen begann, eines Tages ein Bergmännlein und forderte ihn auf, ihm zu folgen. Der Knecht willfahrte nicht ohne Furcht diesem Verlangen. Das Männchen aber führte ihn auf einen Felsen, von dem aus er, abwärts schauend, das ganze Tal mit Soldaten überfüllt sah. Sofort stiegen sie nach einer anderen, höheren Stelle und von dieser aus sah der Knecht das Tal voll Blut. Endlich erstiegen sie einen dritten und höheren Punkt. Was der Knecht von hier aus sah, trieb ihm die Haare zu Berge. Er vertraute es aber keinem Menschen an und blieb von der Stunde an traurig und niedergeschlagen.
Quelle: Freisauff, R. von, Salzburger Volkssagen,
2 Bde., Wien/Pest/Leipzig 1880, Bd I, S. 44