DAS EISERNE TOR
Der Ellhammer Hiesl, ein lustiger Holzknecht, bestieg einst in Dienstgeschäften den Untersberg. Da stand er plötzlich vor einem großen, eisernen Tor, das fest verschlossen war und wahrscheinlich in einen unterirdischen Gang führte. Er versuchte es zu öffnen, besaß aber nicht die nötige Kraft dazu, und dann kam ihm auch der Gedanke, daß er sich allein doch nicht hineinwagen dürfte. Er suchte danach seine Genossen auf und verständigte sie von seiner Entdeckung. Die kamen nun mit scharfen Äxten und Brechstangen, allein so lange und so genau sie suchten, das eiserne Tor war nicht mehr zu finden.
Quelle: Freisauff, R. von, Salzburger Volkssagen,
2 Bde., Wien/Pest/Leipzig 1880, Bd. I, S. 31