DIE SIEBEN HOLZKNECHTE

Der alte Seebühler erzählt: Vor vielen, vielen Jahren trafen zufällig in der Früh um vier Uhr auf dem Untersberge sieben Holzknechte mit drei Reichenhallern zusammen, die samt und sonders nach Salzburg wollten. Eine Weile waren sie schon gegangen, als ihnen plötzlich auf dem schmalen Weg ein langer Zug schwarzer Männchen, Paar an Paar, wohl an die vierhundert, entgegenkam. Alle waren gleich gekleidet, zwei Trommelschläger und zwei Pfeifer schritten voran.

Ohne sich um irgend etwas zu kümmern, weder rechts noch links schauend, marschierten die Männlein an den Erstaunten vorüber und verschwanden um die nächste Felsenecke, ohne daß es möglich war, von ihnen die geringste Spur zu entdecken.

Bald darauf aber brach ein großer Krieg aus.


Quelle: Freisauff, R. von, Salzburger Volkssagen, 2 Bde., Wien/Pest/Leipzig 1880, Bd. I, S.57