Die Rößlein von Stroh
Zu Maria-Pfarr wußten einige Bursche oft gar nicht, was sie in ihrem Übermut beginnen sollten, um ihre Mitmenschen zu ärgern und zu quälen. Da machten sie sich, als um Weihnachten die Zeit zum Perchtellaufen kam, Rößlein aus Stroh und ritten darauf, wie besessen und unter großem Lärmen, im Dorfe herum. Mit einem Male wurden aber die Strohrößlein lebendig und flogen mit ihren Reitern sausend durch die Luft davon. Kein Mensch hat je erfahren, was aus ihnen geworden, noch sie je wieder gesehen.
Quelle: R. von Freisauff, Salzburger Volkssagen, Bd.II,
Wien/Pest/Leipzig 1880., S. 525, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus
Salzburg, München 1993, S. 183