ZWEI GEHEIMNISVOLLE HELFER
Wenn man den steilen Leonhardi-Berg hinansteigt, so ist links, bevor man zur Wallfahrtskirche kommt, neben dem Wege eine höhlenartige Öffnung zu sehen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen alten Bergstollen. Als die St.-Leonhards-Kirche gebaut wurde, kamen aus diesem Loch der Sage nach zwei große schwarze Ochsen heraus. Sie arbeiteten den ganzen Tag ohne Rast und zogen die schwersten Lasten zum Kirchenbau heran. Des Abends, nach vollbrachtem Tagewerk, verschwanden sie wieder in dem Loche, um am nächsten Morgen wiederzukommen. Dies geschah so lange, bis die Kirche vollendet war. Darnach sah man sie nie wieder.
Quelle: Michael Dengg, Lungauer Volkssagen, neu
bearbeitet von Josef Brettenthaler, Salzburg 1957, S. 58