Drachen und Lindwürmer
Noch in der Zeit unserer Väter soll in der Nähe der sieben Möser auf der Platte bei Krimml ein greulicher Drache gehaust haben, der im Viehstande große Verheerungen anrichtete. Oft zog man aus, um ihn zu erlegen, aber immer wieder mußte man es aufgeben, denn die ersten, die ihn sahen, erschreckten sich über seinen Anblick so, daß sie auf der Stelle starben. Auch auf der Kötschach - Alm hauste ein riesiger Lindwurm, und als im Jahre 1403 ein furchtbares Unwetter tobte und ein Wolkenbruch entstand, wurde der Lindwurm bis gegen Hundsdorf hin von den Fluten getragen. Als das Wasser sich verlaufen hatte, blieb das Ungetüm auf einem Felsen unterhalb von Hundsdorfliegen und verendete. Die Bauern der Gegend waren voller Freude, daß das Ungeheuer, das dem Lande schon so viel Schaden bereitet hatte, nun endlich tot war. Das Feld aber, auf welchem der Lindwurm liegengeblieben war, heißt bis zum heutigen Tage das Wurmfeld.
Quelle: Karl Adrian, Alte Sagen aus dem Salzburger
Land, Salzburg 1948, S. 149 f, zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg,
München 1993, S. 245.