Das Männlein auf der Kuh
Die Sineben-Alm im Geißbachgraben, dem Heustaller zu Rauris gehörig, war eine der fettesten Almen weit und breit. Der Hirt von dieser Alm hat oft auf den Kühen ein kleines Mandl reiten gesehen. Einstmals, im Ärger, schlug es der Hirt herab. Das Männlein rief noch: "Beer åb, beer åb (å'beern, abnehmen, von Kräften kommen)", und verschwand spurlos im Erdboden. Von dieser Stunde an wurde die Alm immer schlechter, und kaum "a maushochs Grasl" wächst heute auf dem einst so üppigen Boden.
Quelle: Marie Andree-Eysn, Volkskundliches. Aus dem
bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910, Nr. 25,
zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 233.