Der schwarze Stier
Recht "zeitig im Langs" (im Frühling), als noch gar kein Vieh auf den Almen war, ging der Ober - Arlingbauer von der Rauris auf seine Alm. Als er bei der Maschlinghütte vorbeikommt, sieht er das "Schermtor" (Stalltür) offen. Darüber erstaunt, geht er näher und guckt in den Stall. Da sah er einen mächtig großen, schwarzen Stier liegen, der dann aufstund, sich streckte und langsam aus dem Scherm (Stall) ging. In der "Freien" (Luft) ist er aber vollständig verschwunden.
Quelle: Marie Andree-Eysn, Volkskundliches. Aus dem
bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910, Nr. 47,
zit. nach Leander Petzold, Sagen aus Salzburg, München 1993, S. 253.