27. Aus dem oberen Kainachtal.
Heligenwasser bei Kainach.
Nördlich des Dorfes Kainach steht auf halber Höhe des Lukaskogels das Kirchlein "Heiligenwasser" bei einer klaren Quelle.
Brunnenkapelle in Heilbrunn mit Gnadenstuhl (um 1700)
© Harald
Hartmann, September 2009
Vor vielen Jahren ließ sich einmal eine erblindete Frau zu dieser Quelle führen, von der es weit und breit bekannt war, daß ihr Wasser besonders gegen Augenleiden heilkräftig sei. Die Blinde kniete nieder, betete inbrünstig und bat den lieben Gott, ihr wieder das Augenlicht zu schenken. Während des Gebets benetzte sie ihre Augen immer wieder mit dem kühlen Naß. Und siehe da, als sie aufstand und die Augen öffnete, sah sie den strahlend blauen Himmel, die grünen Wälder und Wiesen, die Berge ringsum und zu ihren Füßen die sprudelnde Quelle. Da fiel sie nochmals auf die Knie nieder und dankte dem Herrgott aus übervollem Herzen für das wieder erhaltene Augenlicht.
Votivbild in der Filialkirche "Zum Heiligen Wasser" aus dem Jahr 1882
© Harald
Hartmann, September 2009
Siehe auch: Kapitel Wasser, Quellen, Bründl und Brunnen im Volksglauben: Kainach, Zum Heiligen Wasser
Quelle: Was die Heimat erzählt, Die Weststeiermark, Das Kainach-, Sulm- und Laßnitztal. Herausgegeben von Franz Brauner. Steirische Heimathefte. Graz 1953.
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