9. Vom Rieger-Bildstöckl.
Das Rieger-Bildstöckl in der Gößnitz erinnert an die Zeit, in der es in unseren Wäldern noch viele Wölfe gab.
Der Nikolaus Rieger ging einmal ins Rafflerhaus, um dort ein Kalb zu schlachten, und erhielt nach getaner Arbeit ein schönes Stück Fleisch für daheim mit. Als er von der Flantscher Kühhalt herauskam, hörte er in der Nähe von Bundschuh die Wölfe heulen. Sie kamen immer näher, und schließlich mußte der Rieger auf eine hohe Fichte klettern. Da warf er das Fleisch hinunter, die Wölfe fraßen es begierig, heulten aber weiter. Nun warf er seine Hacke, die er bei sich trug, mitten ins Wolfsrudel hinein und traf eine Bestie. Der Wolf stürzte zu Boden und wurde von den anderen sogleich zerfleischt. — An der Fichte ließ der Rieger später ein Bildstöckl anbringen, das den heiligen Josef darstellte.
Quelle: Was die Heimat erzählt, Die Weststeiermark, Das Kainach-, Sulm- und Laßnitztal. Herausgegeben von Franz Brauner. Steirische Heimathefte. Graz 1953.
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