Die Fieberhostien der Trinitarier
Die Trinitarier sind erst 1742 nach Graz gekommen und bereits 1783 verließen sie wieder die Stadt. Sie hielten sich im Pfarrhof zur heiligen Dreifaltigkeit, in der heutigen Karlauerkirche, auf. Nur die Ordensbrüder der Trinitarier wussten über das Geheimnis der Herstellung von Hostien Bescheid, die Heilkraft gegen Fieber hatten. Diese sogenannten Fieberhostien wurden alljährlich am 8. Hornung (alter Name für Februar) gefertigt. Dann war der Vorrat für das ganze Jahr gedeckt, um auch die hartnäckigsten Fiebererkrankungen zu mildern. Lange nachdem die Trinitarier wieder aus Graz weggezogen waren, im Jahr 1790, konnte ein Mann, der bereits seit drei Monaten an hohem Fieber litt, mit einer geweihten Hostie der Trinitarier geheilt werden.
Quelle: Johann Schleich (Hg.), Der steirische Sagenschatz, Graz 1999, S. 382.