Das Schlatzerkreuz
Beim Schlatzerkreuz, einem alten Pestkreuz auf der Straße zur Schlatzermühle in Mühl/Stattegg, soll es „oniweigln“ (geistern).
Der Pechjockl, ein Pechsucher und Wurzelgraber, der immer vom Schöckl kam, wo er Kienstöcke gegraben hatte und die Kienspäne in Andritz verkaufte, traf dort mehrmals einen riesigen, schwarzen, zotteligen Hund, der ihm über den Weg lief.
Das gespenstische Tier rannte vor ihm hin und her, fletschte furchterregend die Zähne und versuchte ihm den Weg zu verstellen. Dann verschwand er regelmäßig beim Kreuzweg, der zum Wagner Barthl aufs Rossegg führt.
Auch aus dem Gipfel der hohen Linde hörte man oft seltsame Geräusche. Es war nicht nur das Raunen des Windes in den Blättern, sondern klang eher wie leises Kindergreinen. Lange Zeit wagte es niemand, dort in der Dunkelheit vorbeizugehen.
Quelle: Ferdinand Kaltenegger, Der goldene Wagen.
In: Annemarie Reiter (HG.), Grazer Sagen und Geschichten, Graz 1996, S. 181.