Von Schratln und Hexen bei den Ursulinen
Im Kloster der Ursulinen trieben vom September bis Juni unsichtbare Geister ihren nächtlichen Schabernack.
Man schrieb dies Hexen und Schratln zu, die zu dieser Zeit auch andere Häuser in der Umgebung mit Unruhe erfüllten. Allabendlich erhob sich zur Schlafenszeit ein großer Lärm. Türen flogen auf und zu, Gegenstände bewegten sich von unsichtbarer Hand geleitet und wechselten den Platz, die Insassen erhielten Schläge, oder es wurden ihnen die Kleider vom Leibe und Gegenstände aus der Hand gerissen.
Diese Vorgänge dauerten so lange, bis zwei Kostkinder der Ursulinen in den geistlichen Stand traten.
Um 1900 wurde das Klostergebäude der Ursulinen in der Sackstraße den Schul-Schwestern übergeben.
Quelle: Fritz Popelka, Geschichte der Stadt Graz.
In: Annemarie Reiter (HG.), Grazer Sagen und Geschichten, Graz 1996, S. 153.