Wie das Wilde Gjoad anfangt und thuet
Das wilde Gjoad fangt kloa an und wird immer an größers Gschroa. Des Kurzmann Hansel sein Vater hats amal gsechn.
Vom Kapellgrabn zu Oberraknitz ists außikemm und Brunngrabersulz eini.
Da hat er zum erschten an kloan schwarzen Hund gsechen lafn, an eahm vorbei und hatn ghört kläffn,- hat sie denkt: er jagt eppa an Hasen,- aber wie weiter er gegen Brunngrabersulz ist zu einikemm, wia größer und wilder wor des Gschroa und das Ghoalwerch worden,- ist weiter dann furtzogn 's wildi Gjoad. Den Menschen, der im Weg ist, reißts um, drum sull er glei niederliegn und dann gehts drüber.
Wos über an Haus geht, zreißts das Dach ganz.
A der Brunngraber hats wildi Gjoad ghört beim Holzwirth in Baldauberg, es hat angfangt, wie wenn a Schwein dem Wald zu schreiet und wie weiter wie größer und wilder wars Gschroa.
Der Hofstattschneider Hanns zu St. Jürgen stand oanst grad inter der Hütten, als des wildi Gjoad überging.
Bei der alten Bergkalvarie-Kapellen macht es an Schuß und nachher ging das Gschroa und Jammerwerch und allerhand Lärrn schon an, als wann alli Frosch und Viecher los waren und so nieder is her, daß der Dachfirst kracht hat.
Aft ist Hofanger zua außi und hat sie verloren.
Quelle: Anton Meixner, Sagensammlung.
In: Annemarie Reiter (HG.), Grazer Sagen und Geschichten, Graz 1996, S. 158.