Ein Pferd entdeckt das Kupfervorkommen in der Radmer
Im Umkreis des Steirischen Erzberges finden sich an verschiedenen Orten auch noch andere Bergschätze wie etwa das wertvolle Kupfer. In der Radmer, einem Tal das in das des Erzbaches zwischen Eisenerz und Hieflau mündet, war es ein "weisendes Tier", das die Menschen zu der Lagerstätte führte.
Einst machte sich ein Bauer auf den Weg, um eine Alm zu besuchen, auf der ein Halterbube den Sommer über sein Vieh hütete. Den weiten und beschwerlichen Weg legte er im Sattel seines Pferdes zurück. Nur im letzten und steilsten Anstieg gönnte er dem Roß Freiheit, saß ab und ließ das Tier bis zu seiner Rückkunft von der Alm grasen.
Bei seiner Rückkunft bemerkte er, daß das Pferd mit seinen Hufen etwas freigescharrt hatte. Es war ein seltsam glänzendes und in Farben spielendes Gestein, das freilag. Der Bauer steckte einige Stücke davon ein und nahm sie mit nach Hause, wo er sie einigen kundigen Bergleuten zeigte. Diese erkannten darin schönes Kupfererz und bald war ein ganzes Bergwerk in der Radmer tätig, um das kostbare Erz abzubauen.
Quelle: Karl Haiding, Volkssagen aus der Steiermark, S. 144, Nr. 187. (Die Entdeckung des Kupfererzes in der Radmer).
In: Günther Jontes. In: Bergknapp, Teufel, Wassermann,
Das Sagenbuch der Steirischen Eisenstraße, Leoben 2001, S. 93.