Der gebratene Räuber.
Es war einmal ein Räuber, der die ganze Gegend beunruhigte und mit seiner Bande bessere Bauernhöfe überfiel. Das nun klagten die Bauern dem Ritter von Althaus und dem Herrn von Silberberg, die auf die Räuberbande Streifungen veranstalteten, die jedoch ergebnislos verliefen. Darauf Murden die Räuber immer frecher und überfielen eines Nachts den Meierhof des Althauserritters. Unweit von der Burg gelegen, gelangte der Lärm der sich wehrenden Meierhofknechte bis zur Burg. Eilends kam der Ritter mit seinen Leuten zur Hilfe, überwältigte nach hartem Kampfe die Bande, erschlug eine Menge der Räuber und machte die anderen zu Gefangenen. Den Räuberhauptmann, der die Weierleute aufgesordert hatte, sie sollten sich ruhig verhalten, sonst brate er sie im brennenden Hause bei lebendigem Leibe, ließ der wütende Ritter in eine Ochsenhaut einnähen und lebendig über dem offenem Herdfeuer aufhängen und braten.
Noch steht der Herd im Bauernhaus inmitten der großen Küche, wo der Räuber auf so schauderliche Art sein Leben lassen mußte.
(Ob diese Sage nicht eine Erfindung des betrunkenen Schmiedes war, der sie mir erzählte?)
Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 13.
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