Das niedliche Körbchen.
Ein Nachbar der Ruine, namens Schaller, schickte seinen etwa 10jährigen Knaben zum Schönhof, um Tabak zu holen. Derselbe ging an der Ruine vorbei und sah zu seinem großen Erstaunen ein Haustor an derselben, das er zuvor nie bemerkt hatte. Er versuchte es Zu offnen und wirklich ging es auf. Dahinter sah er im Vorhaus einige Fässer stehen, die allesamt mit Kohlen gefüllt waren. Neugierig, was für Kohlen dies seien, steckte er etliche Stücke in den Sack. Dann ging er einige Schritte weiter. Da sah er ein niedliches Körbchen an der Wand hängen. Er wollte es herunternehmen; da rief des Vaters Stimme ihm zu: "So komm doch endlich einmal mit dem Tabak!" Das Kind erschrak, das ja noch gar nicht beim Schönhof gewesen, sprang davon und dachte sich, das Körbchen später zu holen. Er lief um den Tabak und brachte denselben nach Kaufe zum Vater, den er fest schlafend antraf. Als er ihn weckte und befragte, warum er ihn gerufen, wußte der Vater von nichts. Nun ging der Knabe abermals zur Ruine, aber er fand kein Tor mehr. Als er aber in den Sack nach den Kohlen griff, hatte er pures Gold im Sack.
Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 15.
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