Neideck

Netdeck liegt unterhalb von Hammel und oberhalb von Einöd und ist gegenwärtig eine ganz armselige Ruine, die noch zum Teil durch Sprengungen beim Tunnelbau der Bahn zum Opfer fiel.

In dieser Burg lebte einst ein Raubritter, Kaspar geheißen; derselbe warb um die tugendhafte Tochter des Silberbergers, die schöne Liutwinda. Doch war das Werben umsonst; sie hatte bereits gewählt, und der Bevorzugte war der tapfere Ritter von Althaus. Der alte Silberberger fürchtete den gewalttätigen Neudecker und versprach ihm, den Sinn des Mädchens schon zu beugen. Dieses jedoch gab nicht den Wünschen und dem Willen des Vaters nach, sondern verständigte ihren Geliebten von ihrer Gefahr und entfloh mit ihm in einer finsteren Nacht. Kaspar aber hatte davon Nachricht erhalten und legte sich mit Auserlesenen seiner Knechte in den Hinterhalt. Umsonst zog der so plötzlich mit seiner süßen Last überfallene Althauser das Schwert, er Murde überwältigt, gebunden und mit Liutwinda in die Burgverließe von Neideck gebracht, wo beide elendiglich verschmachten mußten.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 7.
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