Die betrogene Schloßherrin.
Einmal war der Herr auf Pux gestorben und hatte außer kleinen Kindern noch eine Witwe hinterlassen, die ganz und gar der Wirschaft nicht gewachsen war. Das hatten die schlauen zinspflichtigen Bauern bald heraußen und betrogen die Herrin, wo sie nur konnten. Besonders tat sich der Bauer König am Puxberg hervor. Er hatte 40 Eier zu liefern. Er brachte 20 Eier, die er in einem Hute trug. Er zählte die 20 Eier vor ihr heraus und dann die 20 wieder in den Hut hinein und sagte: "20 und 20 macht 40." Und sie hat es geglaubt.
Auch ein Schaf hatte er abzugeben. Da nahm er das letzeste Midele (mageres Schaf) aus seinem Stall, stellte es vor den Dienstboten in den Herrschaftsstall und meldete dann der Frau von Pux, daß er sein Schaf gestellt habe. Darauf führte er sie in den Schafstall und wies auf das schönste Schaf als das Seinige hin.
Kein Wunder, daß sie abhauste.
Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 64.
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