Der Maurer des Fallturmes.

Ein grausamer Ritter von Stein, der erste einer ganzen Reihe schauerlicher Haudegen, hatte von einem kunstfertigen Maurer den Fallturm so richten lassen, daß nur er allein den Zugang zu diesem Raume wußte. Weil er aber fürchtete, der Maurer könnte dieses Geheimnis ausplaudern, so lud er, als der Maurer mit der drehbaren Steintüre fertig war, diesen ein, nachzusehen, ob man wohl doch nicht den Stein von innen drehen könnte; arglos stieg derselbe ein, der Ritter schloß die Tür, und der Maurer, der sein Werkzeug draußen gelassen hatte, war der Gefangene seines eigenen Baues. Und dort ging er elend zugrunde.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 33.
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