Teuffenbach

Ein Ritter, der gegen die Heiden ins heilige Land gezogen war, fand bei seiner Rückkehr feine Burg verwüstet, öd und leer. Sein Weib und sein Kind waren geflohen, und vergebens fragte er herum, bis ein altes Weiblein ihm zu berichten wußte, er möge in die steirischen Berge ziehen; dort hätte ja fein Weib einen Vetter in einem Kloster; der dürfte etwas wissen. Und so ist er in die Steiermark gezogen und hat in den Klöstern nach seines Weibes Vetter nachgefragt, aber diesen bisher nirgends gefunden, und feine letzte Hoffnung war St. Lambrecht.

Weil es aber schon finster war und er eine Hütte am Hügel über dem tiefen Tal sah, so gedachte er in dieser zuzukehren und um Herberge zu bitten.

Wie er nun die Türe öffnete, traute er seinen Augen nicht. Im Feuerschein des offenen Herdes erkannte er sein Weib und sein Kind, die sich hier angesiedelt hatten.

Hier nun, an der Stelle der Hütte, erbaute der Ritter seine Burg, die Burg Teuffenbach, — und das Stift St. Lambrecht half ihm ehrlich dabei; daher bewies er und feine Nachkommen stets dem Stifte treue Nachbarlichkeit.

Quelle: Burgsagen aus Steiermark, P. Romuald Pramberger, Seckau 1937, S. 50.
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