Burg Klamm
Burg Klamm, Obsteig auf felsigem Sporn unterhalb Fronhausen
Urkundlich erwähnt 1250/60, Anshalm von Klamm. Ende 13. Jahrhundert bereits tirolisch landesfürstliches Lehen; 1318 Milser, 1399 Strakenburg; seit 1423 als landesfürstliche Pflege vergeben. 1552 Plünderung durch Kurfürst Moritz von Sachsen. 1702 - 1874 Hirn; 1913 teilweise Wiederaufbau, 1956/57 Restaurierung und Umbau. Quelle: Dehio-Tirol.
© Otto Defranceschi, 10. Juni 2006
Unter der alten Straße, die von Obsteig herab als eine tiefe Schlucht nach Mötz zieht, horstet die Ruine der einst sehr festen und gefürchteten Burg Klamm als ein noch immer trotziger und starker Turm. Einst gab es ein Herrengeschlecht, das "von Klamm" sich nannte, dann haben Milser von Schloßberg die Burg innegehabt, das waren landschädliche Raubritter. Der schlimmste, kühnste und verwegenste war Otto Milser. Einst hatte er einen Span mit dem Abt von Wilten bei Innsbruck. Er überfiel zur Nachtzeit die Abtei, holte den Abt aus dem Bette und führte ihn auf die Klamm, wo er ihn in das finstere Verlies warf und sich weder an weltliche noch geistliche Rachedrohungen kehrte, bis der Abt nachgab und Frieden schloß.
Der Geist Otto Milsers soll sich noch auf dem Turme der Burg Klamm zuweilen
blicken lassen.
Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 137