Der Teufelsritt in Eppan
An der Kapuzinerstiege zu Eppan, gleich am Eingang in den Raum vor der
Kirche, sieht man den Eindruck von einem Hufeisen. Die Sage geht, daß
einst der Teufel mit großer Gewalt zu Eppan und dessen Umgegend
hauste. Ja er war so keck und vermochte es auch sogar, in die geweihten
Kirchen einzudringen, und geriet auch in diese abgelegene Kirche. Da fing
der Teufel aber vor Schrecken zu beben an; denn diese Kirche war so heilig
und vom Geruch der Heiligkeit der frommen Kapuzinerpatres erfüllt,
daß der Teufel alsbald wieder aus dem heiligen Hause entwich; zornvoll
aber stampfte er noch mit seinem Pferdehufe, und es drückte sich
dessen Hufeisenspur so tief in den Boden ein, daß sie noch heute
zu sehen ist.
Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 388.