Die Rauchnachtmandln
Auf mehreren Almen des Brixentales kamen in den Rauchnächten zwölf
Männlein. Sie hatten schwarze Gewänder an und sangen feierliche
Lieder. - Oft hörte man ihre Lieder in das Tal. - Waren die Rauchnächte
vorbei, zogen die Männlein wieder ab. Die Leute erzählen, daß
diese Männlein Heiden waren und die Christen verspottet haben. Dafür
müssen sie in den Rauchnächten als Rauchnachtmandln auf die
Almen kommen - es sollen dies jene Almen sein, die ihnen einst als Wohnung
dienten - und dort Buße tun.
Quelle: Anton Schipflinger in: Wiener Zeitung für
Volkskunde 1937, S. 81 - 83.
aus: Sagen, Bräuche und Geschichten aus dem Brixental und seiner
näheren Umgebung, gesammelt und niedergeschrieben vom Penningberger
Volksliteraten Anton Schipflinger, zusammengestellt von Franz Traxler,
Innsbruck 1995 (Schlern-Schriften Band 299).