Die goldene Schüssel
Auf Schloß Itter wurde in alter Zeit eine goldene Schüssel aufbewahrt. Diese Schüssel hatte eine besondere Bedeutung. Die Schüssel - sie wurde im Speisesaal aufbewahrt - füllte sich an jedem Karfreitag mit Blut. Am Ostersonntag wurde das Blut weniger; nur ganz wenig blieb übrig. Das übriggebliebene Blut wurde, wenn man es bis zum Pfingstsonntag stehen ließ, immer wässriger, manchmal sogar Wasser. Dieses Blut soll Blut vom Heiland gewesen sein.
Ein Pilger brachte diese goldene Schüssel auf Schloß Itter.
Später soll die goldene Schüssel verloren gegangen sein.
Quelle: Anton Schipflinger in: Tiroler Heimatblätter
1937, Nr. 3, S. 79 - 81.
aus: Sagen, Bräuche und Geschichten aus dem Brixental und seiner
näheren Umgebung, gesammelt und niedergeschrieben vom Penningberger
Volksliteraten Anton Schipflinger, zusammengestellt von Franz Traxler,
Innsbruck 1995 (Schlern-Schriften Band 299).