Vereiteltes Schatzheben
In einem der Nockhöfe sah man oft eine ganz weiße Flamme im
Keller aufflackern, und der Bauer kam bald auf die Vermuthung, daß
dort ein Schatz liege. Daher grub er einmal nach und stieß auch
wirklich auf eine schwere, eisenbeschlagene Truhe. Nachdem er sie mit
großer Mühe aus dem Loche herausgehoben hatte und nur noch
die Erde von den Beschlägen entfernen wollte, kam sein kleiner Bub
in den Keller und rief: "Vot'r, wo host denn die Feldgraie?"
Im selben Augenblick that's aber einen "Rumpler", und der ganze
Schatz hatte sich wieder "verhockt".
Quelle: Sagen aus Innsbruck's Umgebung, mit besonderer Berücksichtigung des Zillerthales. Gesammelt und herausgegeben von Adolf Ferdinand Dörler, Innsbruck 1895, Nr. 53/1.