Da Hindastoasee
(Ellmauer Dialect [Dialekt])
Ba ünsa Nochbargemoande Scheffa, wo ma vo Kopstoa üwan Hindastoa acha kimp, nit weit von Wallfahrtskirchl Bärnstatt, send a moa drei Bauanhoamada g'wesn, is scho long hea, recht großö und nembei kleinarö hübsch oa; diasn soud scho nu, aba wo dö großn drei g'wesn sönd, is iaz a See, akrat so groß wi' ameascht d' Felder und d' Gaschtn und Wies'n. Dös Hot ma mei Muada vazöhlt, es is g'wiss wohr. Dia Bauan homb nix thu, wos g'stritn um a Wossabründl, wei's a niada gean g'hop hiat zon Onga u wassan, und homb an schröcklan Ufried g'hop weng den Bettl. Amoa an Ondlas-Feiram homs den gonzn Tog g'stritn und g'schumpfn, zlöst, will's zon Rosnkronz gonga wan, hom's go nu kraft und gehn voll Zor und Ziag schlofn.
Den nona Tog is d' Sennen uma zwaa auf, hot's Milcharbötl thu, nocha g'schwind melchn gonga a d'Homötz aufi; sö homb mit non g'hot oani Kob und d'Sennen a mit non, wia's oba bi da Hausthüe außa geht, is a Wossalock' vor bin Haus, wo sist go nia koanö g'wesn is. Sie ho b'moat, "dös homb woll d' Nochbabuam thu zu an Spod füe den Ufried, wia's a krecht is, zwö streitn's dö goz Zeit; mia is dos scho gonz zwida, aba iaz schlogg's scho viri, mnaß i mi schlain, sist kimm i a nu z' schpat, kimp ma füe."
Iaz geht's außi a d' Ez uud lockt und wischp'lt an Küan, aba sie ficht koani und heascht koane und hot do üba zwoanz'g Stuck. Sie suacht sö, lockt'n Berg aus und ei bis den halben Vomittog, do find's amol dö Glogg und a frisch G'spor. "Hot oani woll dö Glogg valoan, krot dass i nit Kirchn kim, is eh scho neini," denkt's ia, und richtig find't's dö Küa, wia's a na Gruam in huckn.
Is decht sist nit da Brauch vo'm Melchn, dafs dö Küa nida huckn. Iaz milcht's g'schwind, dass decht nu vo dö Kirchleit hoam kimp, sist is decht zon schama. Wia's hoid üwan Berg acha sicht zo dö Häusa, sicht's nu krod vo oan 's Doch außa schau, sist is scho lauta Wossa g'wesn. Sie hot dö Buttn hi g'schtöllt und is dö oanö Seitn owö zu da Kirch und gjammascht und kreischt, dass d' Leut b'moat hombt, sie is varuckt, bis g'sechn hombt, dass vo dia drei Häusa neamb z Kirchn is. Iaz send's aufi as schau'n, is scho a See g'wesn; dö onan Bauan nembei hom ea nu g'fürcht, aba es Hot ea nix thu, sö sönd holt iaz zwischn Wossa und Kaasa ei kleimp, oba so sönd's scho a so gwöht. Amoa hiatn's ös gean wissn möng, will toif dass a is, da See, hom's a Spagat tnumma und an Stoa dru buntn und homb'n ochi g'worfn; hom's geichn a schröckanö Stimm g'heascht: "Dargrintst du mi, so schluck i di." Holder da Toifl, hom's ea nimma z'schoa traut. Es is olls z' Grund gonga bis af d' Sennen und dö Küa.
Nocha is a nu oft öpas g'schechn. Amol sex Brechlerina sönd rauschig g'wesn und eicho g'fo'n, hom's um göag, aft sönd's afn Wossa g'schwumma, hot's zu olln Glück a Kohlbrennamannl g'heascht und hat ean an Knittl eichö g'hob, oft hom's ö fs dru g'höngg as will Wepsn und söud richtig nu aus kemma.
A amoa a junga Bua is in Schliednreitn in See eichö kemma; deasn
is aba schu richtig hi g'wesn.
Quelle: Volkssagen, Bräuche
und Meinungen aus Tirol, gesammelt und herausgegeben von Johann Adolf
Heyl, Brixen 1897,
Nr. 53, S. 90f