Hexenmusik in der Ried
Sehr schöne Hexenmusik, wie sie der Schuster von Tarenz vernahm, hat man auch zum öftern am Solstein vernommen, namentlich auf dem "Klamm-Eck" und auf der "hohen Wart".
Solcher lauschte einst der alte "Butterer-Natzele", mit dem
rechten Namen Ignaz Knollinger in der Ried "beim Schindl", Hausnummer
68, wo sich zum öftern vor dessen Haus Hexen versammelten. Es klang
gar zu schön, aber unversehens blies ihn eine Hexe an, er fühlte
sich plötzlich betäubt, wankte heim, und als er heimkam, war
sein ganzer Kopf aufgeschwollen und so groß wie ein Melchkübel.
Quelle: Mythen und Sagen Tirols, gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Zürich 1857, S. 295