Weiherburg
Dieses urkundlich älteste noch bestehende Schloß in der Umgebung
Innsbrucks soll ein römisches Kastell gewesen sein. Kaiser Max I.,
der letzte Ritter, erhob die Burg zu seinem Jagdschlößchen
und residierte auch dort. Der Thronhimmel ist heute noch im Saale vorhanden
und zu sehen. In den Schloßgängen geht nächtlicher Weile
der Geist eines Ritters von Langenmantel um, eines Vorbesitzers Weiherburgs,
und im Teiche vor dem Schlosse erscheint alle hundert Jahre einmal eine
Natter mit einem goldenen Krönlein. Ludwig Schlechter erzählt,
daß man zur rechten Zeit und rechten Stunde eine Schüssel voll
warmer Milch der Schlange vorstellen soll. Dadurch wird man in den Stand
gesetzt, ein geheimes "Kellerlein, nicht hoch, aber tief gelegen"
(laut Urkunde) auszuforschen. Dort befindet sich der vergrabene Burgschatz.
Quelle: Das Mittelgebirge der nördlichen Kalkalpen, Kette Innsbrucks und Maria-Brunn vormals "Hungerburg", Innsbruck 1908, S. 28