Meister Pölten (Hippolytus Guarinoni)
Nun noch zum Schluß
einige Züge aus dem Leben Guarinonis's. Als er die Borromäuskirche
zu Volders bauen ließ, half er nicht selten in der Tracht eines
gemeinen Maurers zum Baue mit, und erhielt, wie er selber erzählt,
einstens von einem Bauersmann, der ihn nicht kannte, einen Groschen als
Taglohn. Auf die Frage des Bauers, wie er heiße, erwiderte er: Meister
Pölten (Hippolytus). Dieser Groschen wird noch im Sevitenkloster
an der Voldererbrücke aufbewahrt.
Die auffällige Karlskirche mit angebautem
Servitenkloster links
© Berit
Mrugalska, 10. Juni 2004
Ein anderesmal beschenkte
ihn bei seiner sauren Arbeit während des Kirchenbaues ein mitleidiges
Bauernkind mit einer Nuß, welche er ebenfalls dankbar entgegennahm.
Aber nicht bloß als Handlanger und Maurer wirkte Guarinoni beim
Bau seines geliebten Gotteshauses, sondern er machte auch den Maler, indem
nämlich er selber anfänglich alle Bilder an den Wänden
der Kirche malte. Ebenso verfertigte er auch für die Stiftskirche
in Hall ein großes schönes Gemälde und restaurierte in
der Kirche zu Rinn die alten Darstellungen von dem Martertode des seligen
Andreas von Rinn.
Quelle: Ludwig Rapp, Hippolytus Guarinoni, Stiftsarzt in Hall, 1903, 39.