Das Stoarig
Vom Stoarig, Stettl (sicherlich von Stätte und nicht von Stadt abzuleiten) bis zur Vorstatt erzählt eine Sage, das Stoarig habe eine Stadt verschüttet, deren Bewohner habgierig und geizig waren. Einmal wiesen sie einen Bettler ab. Dieser ging nun bis zur "Vorstatt" (heute beim Wagner - Abzweigung des Weges zum Zirchbichl), von wo er einen freien Blick über einen See hinweg, der heute nicht mehr besteht, auf die habgierige Stadt hatte und verfluchte sie samt ihren gottlosen Bewohnern. Gleich darauf brach im Stettl ein See aus, der eine riesige Mure in Bewegung setzte, welche die Stadt mit allen ihren Bewohnern unter sich begrub. Nur die Kirche steht fest, offenbar unversehrt und aufrecht tief in der Erde, auf ihrer Spitze liegt ein großer Stein. Den Ausbruch des Sees verursachte ein Drache, der in diesem See gehaust haben sollte. Die versunkene Stadt soll "Paris" geheißen haben, wovon Barwies seinen Namen erhalten haben soll.
Über die Lage der Kirche weiß eine andere Erzählung zu berichten: Ungefähr im Hochbichlig habe einmal ein Hirte eine Art Kirchturmknopf gefunden. Bauern hätten sofort, in der Erwartung Bauten und Schätze zu finden, zu graben begonnen. Leider habe man aber nichts gefunden; das Loch der Grabung sei aber noch zu sehen.
Eine mögliche Bestätigung dieser Sage erscheint sich zu eröffnen,
wenn man erfährt, daß beim Bau des Widums in Untermieming ein
stehender Zaun in 2 m Tiefe gefunden wurde oder man in Obermieming beim
Vergraben einer Kuh in wiederum 2 m Tiefe eine Feuerstelle mit Holzkohlenresten
fand.
Quelle: Mieming - Die Gemeinde am Miemingerberg, Karl Miller-Aichholz, Eigenverlag der Gemeinde Mieming, 1985.