DAS BETTLERBRÜNNELE

Brunnen waren und sind von altersher eine Stätte der Labsal für Mensch und Vieh. Die Alpen sind reich an gutem Quellwasser und selbst in unserer Zeit werden wir um diesen Segen Gottes beneidet. Nassereith ist in der glücklichen Lage, ein Wasservorkommen zu haben, das, wie es scheint, unerschöpflich ist. Dem Andelsberg entlang jedoch, kann in regenarmen Zeiten das Wasser Mangelware werden. Das haben besonders die Handwerksburschen, Bettler und Hausierer zu verspüren bekommen, wenn sie auf der staubigen Landstraße von Tarrenz nach Nassereith gezogen sind. Oberhalb des »Grundlosen Sees« tröpfelte Wasser aus einem Felsspalt und so kam man schließlich auf die Idee, das Wasser zu fassen und in einem Trog einzufangen. Eine kleine Bank wurde gezimmert und so konnten sich die Bettler erfrischen und ihren Durst löschen. Heute sind es die Autofahrer, die diesen Brunnen aufsuchen und sich an dem kalten Wasser gütlich tun. Das Bettlerbrünnele erfüllt somit auch heute noch seinen Zweck.


Quelle: Heimatbuch Nassereith, Nassereith 1987