Der Teufelstanz beim Bierwirt
Vor vielen Jahrzehnten ereignete sich beim "Bader" in Silz eine ganz und gar merkwürdige Geschichte:
Der Bierwirt stellte eine neue Kellnerin an. Mariele, nannte sich das Fräulein. Sie war ein ziemlich leichtsinniges Mädchen.
Sie bandelte mit jedem Mannsbild an - egal, ob es ledig oder verheiratet war.
Das kecke Treiben der Kellnerin, steigerte zwar den Bierkonsum, war aber vielen rechtschaffenen Leuten des Dorfes ein großes Ärgernis.
Sie beschwerten sich deshalb beim Bürgermeister und beim Pfarrer.
Niemand konnte aber gegen das liederliche Benehmen etwas unternehmen.
Eines Tages geschah aber etwas Fürchterliches.
Pfarrkirche mit Bierwirt ("Zum Bader"),
Silz
© Berit
Mrugalska, 26. Juni 2005
Es war Kirchtagstanz beim "Bierwirt". Mariele nahm sich wieder einmal ein besonders hübsches Mannsbild vor.
Sie tanzte mit einem unbekannten Mann, dass die Fetzen flogen!
Er war wirklich fesch, ihr Tänzer: er war groß gewachsen, hatte pechschwarze Haare und funkelnde Augen.
Alle Mädchen unter den Ballgästen wünschten sich, mit
ihm einen Tanz drehen. Als für den Fremden ein Freitanz ausgerufen
wurde, schrie der alte Badewirt plötzlich laut auf: "Da, da
schaut's Mander, der Kerl hat
haarige Füß."
Nun entdeckten es auch die anderen Ballgäste: Aus den Hosenbeinen ragten Pferdefüße!
"Schnell ein Weihwasser, das ist der Teufel!" rief die Wirtin.
Sie, bekreuzigte sich und sprengte einige Tropfen Weihwasser auf den Boden des Tanzlokals.
Im nächsten Augenblick war der Teufel mit der Kellnerin aus der Gaststube verschwunden.
Seit diesem Tag veranstaltete der Bierwirt keinen Kirchtagstanz mehr.
Quelle: Einige Sagen aus unserer Umgebung, Johann Zauner, gesammelt in einem gemeinsamen Projekt der Volksschule Mötz und Voklsschule Silz, S. 9.