DER GEIST IM BERGSEE

Hoch droben auf der Gamper Alm sind zwei kleine Bergseen. In diesen war der Lieblingsaufenthalt eines Berggeistes. Hier badete und schwamm, hier sonnte er sich. In alten Zeiten soll der Ferner bis hierher in die Gegend des schwarzen Berges" gereicht haben. Der Berggeist hat dann Schnee und Eis weggenommen und eine Alm mit zwei kleinen Seen hergerichtet. Die Menschen mochte er nicht leiden. Darum hat auch viele Schafe, Ziegen und Rinder, die sie da herauftrieben, zerrissen. Am Schwarzkogel hatte er einen Jagdstand, von dem aus er die Tiere schoß. In diesen Seen hielten sich früher immer zwei sehr große Fische auf, die man aber ganz selten zu sehen bekam.

Falkner, Christian, Sagen aus dem Ötztal, in: Ötztaler Buch (= Schlern-Schriften 229), Innsbruck 1963, S. 134
aus: Sagen und Geschichten aus den Ötztaler Alpen, Ötztal-Archiv, Innsbruck 1997