EINE BESESSENE KANN SICH VERWANDELN
Stadtteil Hungerburg, Innsbruck
©Berit
Mrugalska, Februar 2004
Eine gewisse Matzler, Kellnerin in Innsbruck, die vor etwa fünfzig Jahren noch lebte, ging einst ahnungslos mit einem flotten Jägerburschen gegen die Hungerburg hinauf spazieren. Dort hat sie derselbe aber entsetzlich zu martern und peinigen angefangen, und wie sie wieder herunterkam, war sie vom Teufel besessen. In diesem Zustand konnte sie sich in allerlei Gestalten verwandeln; bald hatte sie einen riesigen Kopf, bald war sie wieder ein kleines Vöglein und verstand überhaupt perfekt lateinisch zu sprechen. Ein Priester hat aber bald darauf mit dem Doktor Pircher, dem man wegen Zauberei bald die Praxis gesperrt hätte, den Teufel wieder ausgetrieben.
Quelle: Dörler, Tiroler Teufelsglaube: Zeitschrift
des Vereins für Volkskunde 9, 1899, 368
Aus Will-Erich Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 214, Seite 115