Ungetaufte Kinder
In früheren Zeiten hatte beinahe jede Almhütte ihre "Wichteln"
oder "Ungeschicht", jetzt aber sind sie auf die höheren
Berge gezogen, weil der Unglaube Überhand nimmt. Hie und da jedoch,
wenn es droben recht wettert, kommen sie auf Besuch herunter. Sie sind
aber dann unsichtbar und man vernimmt nur auf einmal hinter der Ofenbank
ein Knistern und Kratzen. Manchmal hört man sie auch lachen oder
weinen. Es sind ungetaufte Kinder.
Quelle: Ungetaufte Kinder, Greußing, ZfVk. 3, 1893, 174 zit. nach Will-Erich Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 312, S. 167