Verhexter Ochse
Der Brantner Bauer zu Telfes gab vor etwa zehn Jahren einen feisten Ochsen
auf die Alm unter Sailjoch. Da kommt eines schönen Tages ein Bursche
und meldet, er solle schnell kommen, der Ochse sei verhext. Da ist der
Brantner wohl eilig mit geweihtem Salz auf die Alm - aber zu spät.
Der Ochse stand wohl oben, aber nur die Haut war über die Knochen
gespannt und er zitterte wie Moosrohr. Die Hexen hatten nachts ein Gelag
gegeben und das Fleisch dazu vom Brantner Öchslein herausgezaubert.
Quelle: Verhexter Ochse, Greußling, Sagen
und Bräuche aus dem Stubaital, ZfVk. 3, 1983, 125 zit. nach Will-Erich
Peuckert, Ostalpensagen, Berlin 1963, Nr. 145, S. 86