Der Taschachputz ("Der Taschiputz")
Etwa um das Jahr 1480 herum soll die Gemeinde St. Leonhard in argen Geldnöten
gewesen sein.
Trotzdem wollten sie eine Kapelle bauen. Um das notwendige Geld aufzutreiben
suchten sie bei der
reichen Gemeinde Arzl im vorderen Pitztal um einen Kredit an. Diese liehen
das Geld her, aber nur
unter gewissen Bedingungen. So sollte das Geld zu einem bestimmten Tag
und zu einer bestimmten
Stunde zurückgebracht werden. Sollte dies nicht der Fall sein, würde
das gesamte Almgebiet im
hintersten Pitztal an die Gemeinde Arzl fallen.
Als nach Jahr und Tag ein Gemeindebürger das Geld zurückbringen
wollte, ließen sich die Gemeindeoberen von Arzl verleugnen. So konnte
das Geld nicht rechtzeitig zurückgegeben werden.
Manche behaupten, der Bürgermeister von Arzl hätte die Uhr sogar
eigenhändig vorgestellt, damit der
St. Leonharder Bote ja zu spät komme.
Auf jeden Fall war ab nun das Almgebiet am Fuße des Mittagskogels
und weit hinauf bis zum Rifflsee
im Besitz der Arzler.
Zur Strafe wurde der Arzler Gemeindevorsteher nach seinem Tod dazu verdammt,
in der Heiligen Nacht
heulend durch die Kitztgartenschlucht bei Wiese Richtung Taschach zu gehen.
Unter dem Arm trägt er
eine Schriftrolle. Sollte sie ihm jemand wegnehmen, wäre er erlöst.
Bis jetzt hat sich aber noch
niemand getraut, dies zu tun.
So spukt der Geist des Ortsvorstehers noch immer als Taschachputz herum
und bringt machen Besucher
der Taschachalm zum Fürchten.
Quelle: Email-Zusendung
von Hildegard
Neuner, 20.November 2002.
Die Sage vom Taschachputz wurde im Aufsatzunterricht der 4. Stufe 2002
erforscht und aufgeschrieben.