Wie der "Mittagsteufel" ausgetrieben wurde
Viel Aufsehen erregte im Jahre 1783 eine Teufelsaustreibung, die von den Augustinerpatres in der Seefelder Pfarrkirche vorgenommen wurde. Anfangs Mai dieses Jahres wurde nämlich eine Besessene, namens Johanna Scheiber aus Längenfled im Ötztale, zu ihnen geschickt. Durch acht Tage daueten die Beschwörungen, die öffentlich waren und worüber genaues Protokell geführt wude. Als am 8. Tage der "Mittagsteufel" ausfuhr, waren wenigstens 2000 Menschen in der Kirche versammelt, die das sonderbare Schauspiel selbst aus weiter Ferne angelockt hatte. In der damaligen Zeit der "Aufklärung" war natürlich der Teufel eine "abgetanene Größe", die gar nicht mehr existierte, und lauteten dementsprechend die "wissenschaftlichen" Urteile über den Vorfall und die Schmähschriften.
Kanzelkorb in der Pfarr- und Wallfahrtskirche
St. Oswald, Seefeld
apotropäische Flachschnitzerei
Inschrift: disen predigtstuell hat gemacht peter dosser 1524
© Berit
Mrugalska, 13. September 2004
Quelle: Seefeld und seine Wallfahrtsstätten, P. Meinrad Bader, Innsbruck 1909, S. 84.